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Weichteilrheumatismus
Als Weichteilrheumatismus werden Beschwerden bezeichnet, die die weichen Regionen im Körper betreffen, z. B. Muskeln, Sehnen und Unterhautfettgewebe.
Rheuma

Weichteilrheumatismus

Als Weichteilrheumatismus werden Beschwerden bezeichnet, die durch Überlastungen oder Reizungen von Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Bändern, Nerven, Schleimbeuteln oder im Unterhautfettgewebe entstehen. Der Weichteilrheumatismus betriff also alle weichen Strukturen im Körper, und nicht die Knochen, Gelenke und Knorpel.

Weichteilrheumatismus: Fibromyalgie

Eine Form des Weichteilrheumatismus ist die Fibromyalgie, von der Frauen etwa achtmal so häufig betroffen sind wie Männer. Obwohl bis zu drei Prozent der Deutschen unter Fibromyalgie leiden, ist die Krankheit verhältnismäßig unbekannt und wird deshalb häufig nicht diagnostiziert. Auch ihre Ursachen sind bis heute ungeklärt.

Eine Fibromyalgie zeigt sich in ihren Anfängen meist durch starke Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, die häufig als Muskelkater durch verkrampfte Sitzhaltung oder Hexenschuss fehlinterpretiert werden. Im weiteren Verlauf breiten sich die Schmerzen auf gelenknahe Regionen in der Schulterpartie, den Ellenbogen, Händen, Knien und Sprunggelenken aus. Längeres Sitzen oder Liegen verstärkt den Schmerz ebenso wie das Ausharren in einer Körperhaltung über einen längeren Zeitraum.

Mit Fortschreiten der Erkrankung fühlen sich Betroffene meist erschöpft. Durch Schmerzen in der Nacht bringt die Nachtruhe nicht mehr die nötige Erholung, was tagsüber einen Leistungsverlust zur Folge haben kann. Weiterhin kann eine Vielzahl von Symptomen wie z. B. Kopfschmerzen, Kribbeln an Händen und Füßen, Magen- und Darmbeschwerden, Menstruationsschmerzen, Herzrasen, Atemnot und Gefühle von einem Kloß im Hals oder erhöhter Schmerzempfindlichkeit das tägliche Leben beeinträchtigen.

Die Ursachen für eine Fibromyalgie sind weitestgehend unklar. Forschungen untersuchen biochemische Zusammenhänge im Körper, die gemeinsam mit anderen Faktoren eine Rolle bei der Entstehung der Fibromyalgie spielen könnten. Auch psychosomatische Auslöser wie andauernder, nicht verarbeiteter Stress, gravierende Lebensveränderungen wie Todesfälle in der Familie oder Verletzungen und Fehlhaltungen führen möglicherweise zu einer Fibromyalgie. Darüber hinaus kann die Fibromyalgie auch in Folge einer anderen Erkrankung, z. B. der rheumatoiden Arthritis, auftreten.

Weil die Ursachen unklar sind und sich die Fibromyalgie in sehr unterschiedlichen Ausprägungen zeigen kann, wird die Krankheit häufig sehr spät, bei vielen Patienten gar nicht diagnostiziert. Die therapeutischen Maßnahmen beschränken sich entsprechend auf die jeweiligen Symptome. Dabei kommen schmerztherapeutische Maßnahmen in Form von Bewegung und Medikamenten ebenso in Betracht wie die Hilfe durch Psychologen und Selbsthilfegruppen zum Umgang mit der Krankheit.

Sabrina Mandel